Allgemeine Debatte im Landtag: Über Milliarden, goldene Gelegenheiten und Glückwünsche

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Eine Straße mit Fahrzeugen und Text auf einem Präsentationsfolie.

Allgemeine Debatte im Landtag: Über Milliarden, goldene Gelegenheiten und Glückwünsche

Landtagsdebatte in Nordrhein-Westfalen: Milliarden, goldene Chancen und Glückwünsche

Der Haushalt 2026 ist im NRW-Landtag verabschiedet – für die Opposition Grund genug, mit der Regierung abzurechnen.

  1. Dezember 2025, 13:47 Uhr

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat nach einer hitzigen Debatte den Haushalt für das Jahr 2026 verabschiedet. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) betonte in seiner Grundsatzrede Fortschritte bei Infrastrukturprojekten und der Polizeirekrutierung, während die Opposition die finanziellen Prioritäten und politischen Versäumnisse der Landesregierung scharf kritisierte.

Oppositionsführer Jochen Ott (SPD) eröffnete die Debatte mit einem Verweis auf positive Entwicklungen – darunter die Weihnachtswunder-Spendenaktion des WDR 2, die Olympische Bewerbung des Landes und die bevorstehende Vaterschaft von Ministerpräsident Wüst. Gleichzeitig übt er harte Kritik an der Regierung: Kitas würden unterfinanziert, Skandale unzureichend aufgearbeitet. Ott fragte öffentlich, warum Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) und Flüchtlingsministerin Josefine Paul (Grüne) weiterhin im Amt seien. Als Lösungsansätze schlug er vor, eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft wiederzubeleben, Tariftreue bei öffentlichen Aufträgen durchzusetzen sowie kostenlose Schulmahlzeiten, ein Jugendverkehrsticket und einen Ausbau der Kita-Förderung einzuführen.

Henning Höne, Fraktionsvorsitzender der FDP, machte übermäßige Ausgaben statt zu geringer Einnahmen für die Haushaltsprobleme verantwortlich. Besonders kritisierte er Kürzungen im Hochschulbereich. Wibke Brems, Co-Fraktionschefin der Grünen, verteidigte den Haushalt und räumte zwar die angespannte Finanzlage ein, betonte aber, dass Kreditaufnahmen notwendig seien, um die Zukunft des Landes zu sichern. Unterdessen griff AfD-Fraktionschef Martin Vincentz die Klimaschutz- und Industriepolitik der Regierung an: Der subventionierte Industrie-Strompreis sei „Opium für eine sterbende Wirtschaft“, so Vincentz, der zudem auf einen Anstieg der Unternehmenspleiten um 10,7 Prozent verwies. Ministerpräsident Wüst hob in seiner Rede vor allem Fortschritte bei Infrastrukturvorhaben und der verstärkten Polizeirekrutierung hervor – eine Maßnahme, die auf das Sicherheitspaket nach dem Anschlag von Solingen folgte.

Trotz massiver Kritik aus der Opposition wurde der Haushalt verabschiedet. Die zentralen Streitpunkte drehten sich um die Ausgabenprioritäten, wobei Forderungen nach mehr Unterstützung in den Bereichen Wohnen, Bildung und wirtschaftliche Stabilität laut wurden. Nun werden die Politik der Landesregierung in den Bereichen Klima, Industrie und öffentliche Dienstleistungen weiter auf den Prüfstand gestellt, sobald der Haushalt in Kraft tritt.